Fondsgebundene Rentenversicherung mit geringen Kosten vs. ETF-Sparplan: Was lohnt sich mehr?

Kampf der Anlageprodukte! ETFs mit oder ohne Versicherung?

Fondsgebundene Rentenversicherung mit geringen Kosten vs. ETF-Sparplan: Was lohnt sich mehr?


Die Altersvorsorge ist eines der wichtigsten finanziellen Themen, mit dem sich jeder frühzeitig auseinandersetzen sollte. Besonders beliebt sind fondsgebundene Rentenversicherungen mit geringen Kosten und ETF-Sparpläne. Beide Anlageformen haben Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten. In diesem Beitrag analysieren wir beide Optionen anhand relevanter Kriterien wie Steuervorteile, Sparziele und weitere wichtige Aspekte.


1. Steuervorteile: Welche Option ist steuerlich attraktiver?

Ein entscheidender Faktor bei der Altersvorsorge ist die steuerliche Behandlung der Anlageprodukte. Hier gibt es wesentliche Unterschiede zwischen einer fondsgebundenen Rentenversicherung und einem ETF-Sparplan.


Fondsgebundene Rentenversicherung:

Steuerstundung: Kapitalerträge bleiben während der Ansparphase unversteuert, was den Zinseszinseffekt verstärken kann.
Teilweise Steuerfreiheit bei der Auszahlung: Wird die Rente erst ab dem 62. Lebensjahr und mit einer Laufzeit von mindestens 12 Jahren bezogen, ist nur die Hälfte der Erträge steuerpflichtig (Abgeltungsteuer entfällt, stattdessen gilt der günstigere persönliche Einkommensteuersatz).
Ertragsanteilsbesteuerung bei Rentenzahlung: Wird das Kapital verrentet, unterliegt nur ein kleiner Teil der Rente der Steuer (abhängig vom Alter bei Renteneintritt).
Vererbung und Steueroptimierung: Kapital kann begünstigt an Erben weitergegeben werden.


ETF-Sparplan:

Abgeltungsteuer von 25 % auf Kapitalerträge: Dividenden und Kursgewinne unterliegen der Abgeltungsteuer zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
Teilfreistellung für ETFs: Für Aktien-ETFs greift eine Teilfreistellung von 30 % der Erträge, sodass nur 70 % versteuert werden. Bei Mischfonds sind es 15 %, bei Immobilienfonds 60 % bzw. 80 %. Dies gilt dementsprechend auch bei der ETF-Vorsorge in Verbindung einer Versicherung.
Sparerpauschbetrag nutzbar: Jährlich sind 1.000 € (bei Verheirateten 2.000 €) an Kapitalerträgen steuerfrei.
Flexibilität bei der Versteuerung: Anleger können ihre Gewinne gezielt realisieren, um steuerliche Freibeträge optimal zu nutzen.


2. Ziele des Sparens: Wann eignet sich welche Option?

Die Entscheidung zwischen einer fondsgebundenen Rentenversicherung und einem ETF-Sparplan hängt stark von den individuellen Sparzielen ab.

Fondsgebundene Rentenversicherung eignet sich für:

Langfristige Altersvorsorge: Wer sicherstellen möchte, dass das Kapital bis zum Lebensende reicht, profitiert von der Verrentung.
Steueroptimierte Altersvorsorge: Wer in einer hohen Steuerklasse ist und von der Teilversteuerung profitieren will.
Schutz vor Insolvenz oder Pfändung: Versicherungen genießen in manchen Fällen einen höheren Schutz als Wertpapierdepots.
Planungssicherheit: Automatische Umwandlung in eine lebenslange Rente.

ETF-Sparplan eignet sich für:

Flexibles Sparen: Kapital kann jederzeit entnommen oder weiter angelegt werden.
Geringere Kosten: Keine Verwaltungs- oder Abschlussgebühren wie bei Versicherungen.
Selbstbestimmtes Investment: Anleger können frei entscheiden, wann und wie sie ihr Kapital entnehmen.


3. Kosten: Welche Option ist günstiger?

Die Kostenstruktur unterscheidet sich deutlich zwischen beiden Produkten:

Fondsgebundene Rentenversicherung: Häufig fallen Abschlusskosten, Verwaltungsgebühren und teilweise Ausgabeaufschläge an. Moderne, kostengünstige Tarife reduzieren diese Kosten, sind aber oft immer noch teurer als ETFs. Die Steuervorteile holen hier aber zum Rentenbeginn einiges wieder rein.
ETF-Sparplan: Es gibt keine Abschlusskosten. Kosten entstehen nur durch ETF-Gebühren (TER, meist zwischen 0,1 % und 0,5 % pro Jahr) und ggf. geringe Transaktionskosten.


4. Flexibilität: Wie einfach ist der Zugriff auf das Kapital?

Fondsgebundene Rentenversicherung: Kapital ist langfristig gebunden. Eine frühe Kündigung kann Verluste mit sich bringen. Allerdings gibt es hier mittlerweile auch Produkt mit flexiblen Entnahmeoptionen.
ETF-Sparplan: Kapital kann jederzeit verkauft und entnommen werden.


Fazit: Welche Option ist besser?

Die Wahl zwischen einer fondsgebundenen Rentenversicherung und einem ETF-Sparplan hängt von den persönlichen Zielen ab:

• Wer maximale Flexibilität und einen mittelfristigen Anlagehorizont bevorzugt, ist mit einem ETF-Sparplan besser beraten.
• Wer z. B. eine lebenslange Rente oder steuerliche Vorteile in der Rente wünscht sollte eine fondsgebundene Rentenversicherung mit geringen Kosten prüfen.

Eine Kombination beider Modelle kann ebenfalls sinnvoll sein, um steuerliche Vorteile zu nutzen und gleichzeitig flexibel zu bleiben. Entscheidend sind die individuellen Sparziele, die Steuerlast und die Bereitschaft, sich selbst um das Investment zu kümmern.

Nasim Birawi | 03.02.2025

Bild: https://www.pexels.com/de-de/foto/hande-menschen-laptop-geschaft-7731402/

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Was sind die steuerlichen Vorteile einer fondsgebundenen Rentenversicherung gegenüber einem ETF-Sparplan?

Fondsgebundene Rentenversicherungen bieten während der Ansparphase eine Steuerstundung, wodurch Kapitalerträge unversteuert bleiben und der Zinseszinseffekt verstärkt wird. Bei Auszahlung ab dem 62. Lebensjahr und einer Laufzeit von mindestens 12 Jahren ist nur die Hälfte der Erträge steuerpflichtig, basierend auf dem persönlichen Einkommensteuersatz. Im Gegensatz dazu unterliegen Erträge aus ETF-Sparplänen der Abgeltungsteuer von 25 %, wobei für Aktien-ETFs eine Teilfreistellung von 30 % gilt.

Für welche Sparziele eignen sich fondsgebundene Rentenversicherungen im Vergleich zu ETF-Sparplänen?

Fondsgebundene Rentenversicherungen sind ideal für eine langfristige Altersvorsorge mit lebenslanger Rentenzahlung und bieten zudem Schutz vor Insolvenz oder Pfändung. ETF-Sparpläne hingegen eignen sich für flexibles Sparen mit der Möglichkeit, jederzeit auf das Kapital zuzugreifen, und sind oft mit geringeren Kosten verbunden.

Welche Kostenunterschiede bestehen zwischen fondsgebundenen Rentenversicherungen und ETF-Sparplänen?

Fondsgebundene Rentenversicherungen können Abschlusskosten, Verwaltungsgebühren und eventuell Ausgabeaufschläge verursachen, wobei moderne Tarife diese reduzieren. ETF-Sparpläne haben keine Abschlusskosten; es fallen lediglich ETF-Gebühren (TER, meist zwischen 0,1 % und 0,5 % pro Jahr) und geringe Transaktionskosten an.

Wie flexibel ist der Zugriff auf das Kapital bei fondsgebundenen Rentenversicherungen im Vergleich zu ETF-Sparplänen?

Bei fondsgebundenen Rentenversicherungen ist das Kapital langfristig gebunden, und eine vorzeitige Kündigung kann zu Verlusten führen, wobei moderne Produkte flexiblere Entnahmeoptionen bieten. ETF-Sparpläne ermöglichen jederzeitigen Verkauf und Entnahme des Kapitals, was sie flexibler macht.

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